|
Eine völlig andere Wirkung erzielen die Elemente der Innenausstattung von
1931/32, die der Dresdener Bildhauer Professor Georg Wrba gestaltete. Der Zyklus
spätexpressionistischer Bildwerke in Bronzeguß besteht u.a. aus der
Kreuzigungsgruppe (1) im Altarraum, der Kanzel (5), dem Domherrengestühl im
Ostchor (7,8) und dem Geländer an der Sängerempore mit dem Bildnis Martin
Luthers sowie einer Gedenktafel für den Ehrenbürger Wurzens, Hermann Illgen,
der durch eine Stiftung die Domerneuerung finanziell ermöglichte.
Eindrucksvoll
sind die an der Kanzel vollplastisch dargestellten Apostelköpfe (6), als
naturalistische Bildnisse der Domherren, des Künstlers und des Stifters der
Schaffenszeit ausgeführt. Dramatisch wirkt die Kreuzigungsgruppe, Jesus und die
beiden Schächer, im Gegenlicht der Chorfenster. Raumgreifende Körpersprache und
expressive Mimik der beiden Schächer stehen im Gegensatz zur würdigen Haltung
des gekreuzigten Christus, dessen Körperhaltung Festigkeit und geistige
Beherrschung ausstrahlt.
|