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Aus dem Spätmittelalter ist ein schönes Beispiel eines Grabsteines mit der in Flachrelief dargestellten Witwe Brunos von der Pforte, erhalten (15). Der Stein ist an der Nordwand des Altarraumes aufgestellt. Vor der Reformation geschaffene Bildwerke sind noch vereinzelt im Inneren des Domes zu finden. So das Wappen des Bischofs Johann VI. von Saalhausen, einmal als Sandsteinrelief (9) an der Nordwand des Ostchores und als Bronzetafel an der Südwand des südlichen Seitenschiffes. Der Bischof hatte um 1500 als Bauherr für den Dom und das Wurzener Schloss (als Bischofssitz) hervorragende Bedeutung.

Ein Totenschild für seinen Bruder Georg von Saalhausen (14), ein bemaltes Relief mit Umschrift, befindet sich ebenfalls an der Südwand des Seitenschiffes. Das gemalte Wappen des Domes mit der Darstellung der Verkündigung des Engels an Maria (19) war über der Sakristei an der Südwand des Ostchores angebracht. Es ist um 1500 entstanden und wurde in späterer Zeit restauriert.

Nach der Einführung der Reformation wurde die Innenausstattung wesentlich verändert, vieles wurde zerstört. Seit 1542 wurde im Dom evangelischer Gottesdienst gehalten. Noch bis 1581 residierten im Schloss die katholischen Bischöfe. Bischof Johann IX. von Haugwitz resigniert zu Gunsten des Kapitels und der sächsische Kurfürst August I. wird neuer Stiftsherr. Das mittelalterliche Münster diente den Domkapitularen vor allem als Gebetsraum und zur Feier der Heiligen Messe. Durch den größeren Platzbedarf einer Predigtkirche machte sich der Einbau von Emporen notwendig. Die Nordempore wurde 1555 und die Südempore 1593 eingebaut (später wieder entfernt).

Im Jahre 1817 wurde das Innere des Domes im Stil der Neugotik umgestaltet. Bauherren waren der Domprobst Stieglitz und der Dechant von Ampach. Das Altarbild, die Taufe Jesu im Jordan, befindet sich heute an der Westwand des südlichen Seitenschiffes. Es wurde von Prof. Matthäi aus Dresden gemalt und erhielt bei der letzten größeren Veränderung des Innenraumes der Kirche diesen Platz. Chorgestühl und Altar fügten sich harmonisch in das spätgotische Raumgefüge des Ostchores ein. Von dieser neugotischen Ausstattung hat sich nichts erhalten, sie wurde 1931 entfernt.


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